Wenighösbach im Spiegel der Presse – 17.10.1888

Beobachter am Main vom 17.10.1888

Wenighösbach, 15. Okt.

Mit einer Fuhre gebrochenen Obstes nach Frankfurt unterwegs stürzte der Landwirth Andreas Staab II. vorgestern Abend unterhalb Stockstadt und erlitt bei diesem Fall einen linken Armbruch. Herr A. Staab, ein fleißiger und tüchtiger Oekonom von hier, wird deshalb von sämmtlichen Ortsangehörigen bedauert.

Anmerkung:

Wie Andreas Staab II. nach Frankfurt gelangte, geht aus dem kurzen Bericht leider nicht hervor, höchstwahrscheinlich benutzte er ein Pferdefuhrwerk.

Das bedeutete für ihn eine Tagesreise von mindestens 8–10 Stunden Dauer. Dabei bleibt ungewiss, ob Staab irgendwo noch übernachten musste, um sein Tafelobst – dabei handelt es sich um „gebrochene Äpfel“ – evtl. schon frühzeitig selbst verkaufen zu können. Wie und an wen der Verkauf der Äpfel erfolgte, ist jedoch nicht bekannt.

Die Beschwernisse solch einer langen Fahrt auf sich zu nehmen, lässt indes unschwer auf  sehr gute Erlöse aus dem Verkauf der Äpfel schließen. 

Auch wenn Apfelbäume und Streuobstwiesen auch heute noch einen prägenden Bestandteil unserer Landschaft bilden, so hat der Obstanbau in unserer Gegend schon seit vielen Jahren eine eher nur noch geringe wirtschaftliche Bedeutung. 

Ganz anders war dies im 19. Jahrhundert und noch bis in die 1960er Jahre der Fall.

In Wenighösbach, mit damals ca. 650 Einwohnern, gab es etwa bis Ende der 1960er Jahre nicht weniger als sechs Keltereien, in denen die hier geernteten Äpfel vornehmlich zu Apfelwein verwertet wurden. Eher selten verkaufte man frischen Most direkt von der Kelter. Neben der Kelterei E. Bergmann sowie den beiden Gastwirtschaften „Zum Ochsen“ und „Zur frischen Quelle“ wurde in drei weiteren Anwesen die Kelterei als wichtige zusätzliche Einkommensquelle neben der Landwirtschaft betrieben.

Das bedeutete, nach den ohnehin anstrengenden Herbstarbeiten wie z. B. der Kartoffel- und der Rübenernte, am Ende des Tages, zusätzlich zur Versorgung des Viehs, weitere schwere Arbeit bis spät in die Nacht hinein. 

Neben dem Verkauf von Apfelwein gehörte sein privater Konsum zum Alltag. Apfelwein, meistens „gespritzt“, wurde als günstiges und erfrischendes Getränk zu jeder Jahreszeit und zu jeder Gelegenheit getrunken. Besonders im Sommer zur Heu- oder Getreideernte wurde er oft auch auf das Feld mitgenommen.

Von den vielen, meist kleinen Kelterbetrieben in unserer Gegend, hat sich nur die Kelterei Stenger im Gewerbegebiet Hösbach bis in die Gegenwart erhalten. Dieser moderne, relativ große Kelterbetrieb, ursprünglich im Ortsteil Feldkahl beheimatet, ist auch heute noch Anlaufstelle für immer noch bemerkenswert viele fleißige Obstbauern im Nebenerwerb, die dort ihre, in diesem Jahr ungewöhnlich reiche Ernte abliefern können.

Text und Anmerkung: Ferdi Sauer
Satz: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 05.10.1894

Aschaffenburger Zeitung vom 5.10.1894

Wenighösbach, 3. Okt.

Flaggenschmuck, Bekränzung der Häuser, Triumpfbögen am Eingang des Dorfes kündeten heute, daß hier ein Festtag seltener Art angebrochen sei. Und so war es auch; denn heute hielt zum ersten Mal ein selbständiger Seelsorger mit dem Sitz in Wenighösbach seinen Einzug in unser ruhiges Dörflein. Nachmittags zog die Gemeinde dem Ende des Dorfes entgegen und Punkt 3 Uhr traf Hr. Pfarrer von Hösbach mit dem neuen Lokalkaplan in einer Chaise ein. Alsbald wurde der neue Seelsorger, Herr Kaplan Wittstadt, durch Herrn Pfarrer Link von Hösbach den Gemeindeangehörigen vorgestellt. In ziemlich eingehender Rede verbreitete er sich dann über Ursprung und Geschichte der Lokalkaplanei und bewillkommte und beglückwünschte die Gemeinde. Hierauf wurde dem Herrn Kaplan von einem Schulkind unter Ueberreichung eines prächtigen Blumenstraußes ein herzlicher Willkommensgruß geboten. Dann begrüßte Herr Bürgermeister und Landrath Staab in Amtstracht den neuen Seelsorger im Namen der Gemeinde, gedachte in seiner Rede u. A. auch des Gründers der Lokalkaplanei, des verstorbenen Geistlichen Rathes Gehlert von Hörstein, erwähnte auch dankend der eifrigen Mitarbeiterschaft des Hrn. Pfarrers Link von Hösbach, und des Wohlwollens der vorgesetzten Behörden. Sodann zog die Gemeinde zur Kirche. Die Freiw. Feuerwehr hatte es sich nicht nehmen lassen, zur Verherrlichung des Tages in Gala zu erscheinen. In der Kirche ertheilte dann Herr Kaplan Wittstadt den Segen. Nach Beendigung der kirchlichen Feier erfolgte Einweisung des Herrn in das Kaplaneigebäude. Hierauf zog man alsdann, um sich dem gesellschaftlichen Theil zu widmen, unter Vorantritt unserer gutgeschulten Musikkapelle zur Gastwirthschaft, woselbst dann musikalische Unterhaltungen mit Toasten abwechselten.

Anmerkung:

Feiern konnte man in „Joch“ schon immer sehr gut. So sollte auch die Herausgabe der Dorfchronik im Mai 2006 sowie das 725 jährige Bestehen von Wenighösbach zu einem ganz besonderen Ereignis werden. Ein Dorffest sollte gefeiert werden! Für unseren Verein war das natürlich eine sehr große Herausforderung, die nur mit Hilfe aller Ortsvereine gemeistert werden konnte.

Das ganze Dorf sollte festlich geschmückt werden und dazu auch eine eigene Dorffahne gestaltet werden. Am Ende sollte sich dieses Design durchsetzen.

Die Fahnen waren wunderschön anzusehen und werden bis heute immer wieder gerne gehisst, wenn es in Wenighösbach etwas zum feiern gibt.

Text: Ferdi Sauer
Anmerkung und Satz: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 29.09.1814

Aschaffenburger Zeitung vom 29.9.1814  

Das dem Erzbischöflichen Seminarfonde dahier zugehörige Hofgut (Münchhof) bei Wenighösbach, anderthalb Stunden von Aschaffenburg liegend, wird auf 9 bis 12 Jahre im Ganzen oder Theilweise, und im letzteren Falle die Hofgebäude mit einer angemessenen Zahl Feld und Wiesen als geschlossenes Gütchen, das übrige aber in einzelnen Stücken in Bestand gegeben und die desfalls abzuhaltende Versteigerung in dem Hofhause genannten Gutes auf Verlangen mehrer Liebhaber nicht Mittwoch den 12ten, sondern Mittwoch den 5ten nächstkünftigen Monats Oktober früh um 9 Uhr vorgenommen werden, wozu Liebhaber hiermit eingeladen sind.

Das Gut enthält nebst einem zweistöckigen, im besten Zustande sich befindenden, Wohnhause, Scheuern und Stallungen, an größtentheils vortrefflich kulitivirten gutem Ackerfelde: 154 Morgen 2 Viertel 73 Ruthen 55 Schuh; sodann an meistens süßes Futter sehr reichhaltig liefernden Wiesen: 29 Morgen 2 Viertel 31 Ruthen 28 Schuh in 16schuhigem Nürnberger Ruthenmaaße, und wird übrigens gelegenheitlich obiger Verpachtung eine alte Scheune und ein alter Viehestall zum Abbruch verkäuflich allda angegeben werden.

Aschaffenburg den 25ten Sept. 1814

Erzbischöfl. Seminarfonds-Rezeptur.    Schmitt

Was sagt der obige Text in modernem Deutsch aus:

Objekt: Hofgut „Münchhof“ bei Wenighösbach, gehört dem Erzbischöflichen Seminarfonds.

Verpachtung: Für 9 bis 12 Jahre – entweder komplett oder teilweise.

  • Bei Teilverpachtung: Hofgebäude mit passender Menge an Feldern und Wiesen als geschlossenes Gut, der Rest einzeln verpachtet.

Versteigerung: Termin auf Wunsch mehrerer Interessenten vorverlegt auf Mittwoch, den 5. Oktober 1814, 9 Uhr im Hofhaus des Gutes.

Umfang des Gutes:

  • Zweistöckiges Wohnhaus in gutem Zustand
  • Scheunen und Stallungen
  • Ackerfläche: ca. 154 Morgen (gut kultiviert, fruchtbar)
  • Wiesenfläche: ca. 29 Morgen (ergiebig für Futter)

Zusatz: Eine alte Scheune und ein Viehstall werden separat zum Abbruch verkauft.

Anmerkung:

Der Schätzwert des Münchhofguts wurde damals mit 80.000 Mark angegeben. Die Versteigerung sollte im Hofhaus des Anwesens stattfinden. Diese Nachricht ging wahrscheinlich wie ein Lauffeuer durch das Dorf Wenighösbach. Der Versteigerungstermin verstrich jedoch, wohl wegen des relativ hohen Kaufpreises, erfolglos.

Es sollten noch knapp 84 Jahre ins Land gehen, bis das  Münchhofgut am 5. März 1888 von 50 Wenighösbacher Grundbesitzern für 70 000 Mark vom Seminarfond Aschaffenburg erworben wurde.

Detaillierte weitere Informationen in der Chronik: „Wenighösbach ein Dorf im Wandel der Zeit“ im Beitrag „Der Münchhof zu Wenighösbach“.  

Die oben angegebenen Flächenmaße sind heute vielen aus der jüngeren Generation kaum noch bekannt.

Sie waren jedoch, mit der Ausnahme des Quadratschuh, bis weit über die Mitte des letzten Jahrhunderts hinaus bei den hiesigen Bauern gebräuchlich. 

1 Morgen (a 160 Quadratschuh) = 33,0431 ar. Ein ar beinhaltet 100m2. Eine Quadratruthe (a 256 Quadratschuh) = 21,90198 m2. Ein Quadratschuh = 0,08555m2

Ab der bayerischen Zeit (ab 1814) wurde als Flächenmaß das Tagwerk eingeführt; 3 Tagwerk bilden dabei 1 ha. 

Text: Ferdi Sauer
Anmerkung: Ferdi Sauer / Stefan Sauer
Satz: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 01.09.1917

Aschaffenburger Zeitung vom 1.9.1917  

Wenighösbach, 30. Aug.

Gestern verunglückte der Landwirtswitwe Apollonia Freund von hier eine junge Kuh derart, daß sie auf dem Wege einen Apfel verschlang. Da er im Schlunde stecken blieb, drohte sie zu ersticken und mußte deshalb sofort notgeschlachtet werden. Dieser Unfall dient den Landwirten zur Warnung, namentlich jetzt, wo das Fallobst überall auf dem Wege zerstreut umherliegt, die Zugtiere mit Maulkörben zu versehen, um sich vor empfindlichem Schaden zu bewahren.

Anmerkung:

Im Jahr 1917 befanden sich in den 58 Anwesen des Dorfes 175 zuchtfähige weibliche Rinder. Alle Anwesen betrieben Landwirtschaft. 

Je Anwesen wurden zwischen zwei und sechs Zuchttiere gehalten, doch nur vier Bauern hielten mehr als vier Tiere. Die Viehhaltung, dabei insbesondere Kühe, bildete  einen wesentlichen Teil der Existenzgrundlage der Dorfbevölkerung. Kühe lieferten Milch als wichtiges Grundnahrungsmittel, wurden aber damals noch hauptsächlich als Zugtiere in der Landwirtschaft benötigt.

Wert einer jungen Kuh im Jahr 1917 in Unterfranken

Zeitgenössische Quellen belegen, dass eine junge Kuh (z.B. eine tragende Färse oder frisch abgekalbte Erstkalbskuh) im Jahr 1917 mehrere hundert Mark kostete. Aufgrund der Kriegswirtschaft und Inflation lag das Preisniveau deutlich höher als vor dem Ersten Weltkrieg – Viehpreise blieben 1917 auf außergewöhnlich hohem Stand.

Regionale Unterschiede in Unterfranken waren gering – als landwirtschaftlich geprägte Region entsprachen die Preise dort im Wesentlichen den allgemeinen Kriegsmarktpreisen für Vieh. Die genannten Werte stammen aus zeitgenössischen Marktberichten und amtlichen Statistiken jener Jahre und nennen den Preis für eine junge Kuh von ca. 500 Mark.

1917 mitten im Ersten Weltkrieg war die Kaufkraft der Mark jedoch schon deutlich gesunken – daher waren Werte wie Gold, Silber, Immobilien und eben auch Vieh preislich deutlich höher zu bewerten als die aktuelle Währung.

Vergleich zum Arbeiterlohn (1917)

Zeitgenössische Quellen zeigen: Nominallöhne stiegen im Krieg deutlich, aber die Lebenshaltungskosten stiegen schneller. Für Arbeiter lag ein Tageslohn grob im Bereich ~3–6 Mark/Tag. Damit entspricht eine junge Kuh ungefähr:

500 M → ~80 –170 Tageslöhne (je nach Branche und Region)

Bürgerleben

Was konnte man für den Preis einer jungen Kuh kaufen? (Beispiele 1917)

Kartoffeln:
Höchstpreis 55–61 M/Tonne ⇒ 0,055–0,061 M/kg.
500 M ≈ 8,0–9,0 Tonnen

Milch: staatl. Höchstpreis ~0,24–0,25 M/L (1917).
500 M ≈ 2.000 Liter

Brot (Roggenbrot, Einzelhandel): um ~1,5–1,6 M/kg
500 M ≈ 210 kg

Butter: ~6 M/kg (1917, stark schwankend).
500 M ≈ 80 kg

Wöchentlicher Lebensmittel-Warenkorb (4-Pers.-Haushalt): Beispiele Okt/Dez 1917: ~43–69 M/Woche
500 M decken ~7–12 Wochen

Da die meisten Höfe in Wenighösbach Landwirtschaft im Haupterwerb betrieben und die Familien fast ausschließlich Selbstversorger waren, lassen sich die Werte nur schwer direkt mit den Arbeiterlöhnen sowie den Einkaufspreisen bzw. Lebensmittel-Warenkorb vergleichen – sie bieten jedoch einen guten Orientierungspunkt.

Der Verlust einer jungen Kuh bedeutete somit nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden, sondern auch den Verlust eines wichtigen Arbeitstieres. Durch eine Notschlachtung ließ sich immerhin ein Teil des Wertes retten.

Historischer Text: Ferdi Sauer
Anmerkungen: Ferdi und Stefan Sauer
Satz: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse 16.06.1879

Beobachter am Main vom 16.6.1879 

Mannigfaltiges.

Wenighösbach, 15. Juni. Heute Nachmittag fanden Erdbeeren suchende Kinder in der Waldabtheilung Sternberg, etwa ¼ Stunde vom Orte, die Leiche eines wohlgekleideten jungen Mannes, der sich mittels des neben ihm liegenden Revolvers durch einen Schuß in die Herzgegend tötete. Die Tödtung muß schon am Frohnleichnamstage stattgefunden haben, da derselbe etwa vor 10 Uhr früh das Dorf passirt hatte. Er war hinter demselben auf den zum Kirchhofe und in diesen Wald führenden Weg gegangen, besuchte den Kirchhof und begab sich dann in den Wald, ging bis zu den Feldkahler Steinbrüchen, kehrte wieder in den Wald, was ein Schäfer bemerkt hatte und wurde heute als todt gefunden. Sein Aeußeres ist das eines Städters; er trug einen blauschwarzen Rock, schwarze Hosen, in Falten gebügeltes Hemd mit schönem Kragen. Sein Gesicht ist etwas hager, die Stirne hoch die Haare sind vorne gelichtet und zur Rechten gescheitelt. Der Revolver lag neben der rücklings gerade ausgestreckten Leiche. Näheres mag die gerichtliche Obduction und Recherche ermitteln.

Anmerkung:

Höchstwahrscheinlich wurde das sogenannte „Stäwwes Hällchen“ am Sternberg aus diesem Anlass errichtet.

Zur Identität des Mannes fanden sich in alten Zeitungsberichten aus dieser Zeit trotz intensiver Suche bislang keine Hinweise.

Der Verein für Heimatpflege Wenighösbach arbeitet daran, dass dieser wegen starker Schäden nun schon seit Jahren abgebaute Bildstock in absehbarer Zeit neu erstellt werden kann.

Historischer Text und Anmerkung: Ferdi Sauer
Satz: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 07.07.1890

Aschaffenburger Zeitung vom 7.7. 1890 HN 29. KW 2025

Wenighösbach, 6. Juli. Nach Beschluß der Bezirksversammlung der freiwilligen Feuerwehren vom 23. März laufenden Jahres fand heute die diesjährige Hauptübung, verbunden mit Bezirksversammlung, zu Wenighösbach statt.

Obwohl die Witterung nicht besonders einladend und freundlich, so hatten sich doch gegen 2 Uhr die zu dieser Hauptübung bestimmten freiwilligen Feuerwehren von Hösbach, Goldbach, Johannesberg und Unterafferbach vollzählig eingefunden. Auch die Feuerwehren von Sailauf und Feldkahl waren erschienen.

Die Massenübung wurde von Herrn Bezirksvertreter Hasenstab selbst geleitet und währte ca. ¾ Stunden. 196 Feuerwehrmänner waren thätig. Nach Schluß der Uebung fand Vorbeimarsch und hierauf Kritik der Uebung statt. Herr Bezirksvertreter Schulz dankte zunächst für das zahlreiche Erscheinen der Feuerwehren und erkannte die Leistung der beorderten Feuerwehren im Allgemeinen als gut und lobenswerth an. Er ermunterte die Feuerwehren zur Einigkeit sowohl unter sich als mit der Gemeinde.

Mit einem Hoch auf den Protektor der Feuerwehren, S. k. Hoh. Prinz-Regent Luitpold, schloß der Redner. Herr Bezirksamtmann Priester toastete auf das Blühen und Gedeihen des Vereins, der Herr Bezirksvertreter gab seiner Freude Ausdruck über das freundliche Entgegenkommen des Herrn Bezirksamtmannes und die Förderung der Feuerwehrsache durch den Landrath. Herr Bürgermeister und Landrathsmitglied Staab warf hierauf einen geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der Feuerwehren und schloß mit einem begeisterten Hoch auf alle Förderer der Feuerwehren. – Die Bezirkshauptversammlung konnte nicht stattfinden, da nicht alle Vertreter der Feuerwehren anwesend waren. Nur einzelne Punkte wurden einer näheren Erörterung unterzogen.

Die Tagesordnung konnte unter diesen Umständen bald als erledigt betrachtet werden und es begann hierauf die gesellige Unterhaltung, die recht gut verlief. Die Wenighösbacher Musikkapelle konzertirte und der Stoff der Aschaffenburger Aktienbrauerei mundete recht gut. Verpflegung und Aufnahme in Wenighösbach waren gleich gut; hierfür auch der Gemeinde unseren Dank!

Anmerkung: Freiwillige Feuerwehr Wenighösbach – Engagement für Sicherheit seit 1878

Unter dem Leitspruch „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“ bildet die Freiwillige Feuerwehr Wenighösbach seit ihrer Gründung am 1. Mai 1878 das Rückgrat der örtlichen Gefahrenabwehr. Sie ist eine unverzichtbare Institution, die tief in der Dorfgemeinschaft verwurzelt ist und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr ehrenamtlich gewährleistet.

Die Feuerwehr heute: Modern, aktiv und zukunftsfähig
Freiwillige Feuerwehr Wenighösbach: schlagkräftig, verwurzelt – und seit 2018 im neuen Gerätehaus
Wenighösbach ist einer von fünf Ortsteilen mit eigener Wehr im Markt Hösbach. Kommandant der FF Wenighösbach ist aktuell Lukas Wagner. Die Wehr ist in die Leitstelle Bayerischer Untermain eingebunden und arbeitet eng mit den Nachbarwehren im Gemeindegebiet zusammen.

Neues Feuerwehrhaus: von der Entscheidung bis zur Einweihung
2016 machte der Marktgemeinderat den Weg frei: Der Bauantrag für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Wenighösbach wurde einstimmig genehmigt. Veranschlagt waren damals 1,33 Mio. € (ohne Zuschüsse). Nach der Bauphase wurde das Gerätehaus 2018 fertiggestellt – die feierliche Einweihung mit Festbetrieb und kirchlichem Segen fand am 23.–24. Juni 2018 statt. Heute ist die Wehr im Gebäude Dorfstraße 46–48 beheimatet.

Mannschaft, Jugend & Kinderfeuerwehr
Der Nachwuchs ist gut aufgestellt: Neben der Jugendfeuerwehr gibt es auch eine Kinderfeuerwehr mit festen Ansprechpersonen. Regelmäßige Aus- und Fortbildungen sowie Leistungsprüfungen (u. a. 2024) sichern die Einsatzbereitschaft.

Fuhrpark & Technik
Im Einsatz stehen ein MZF (11/01) sowie ein LF 8/6 (42/01). Zur Modernisierung bewilligte die Regierung von Unterfranken 84.500 € für die Beschaffung eines LF 10 – als Ersatz für das LF 8/6 (Baujahr 1992). Bei Bedarf wird in Wenighösbach – etwa bei technischen Hilfeleistungen – auch die Drehleiter der Feuerwehr Hösbach eingesetzt.

Aufgaben & Zusammenarbeit
Die FF Wenighösbach übernimmt Brandbekämpfung und technische Hilfe im Ortsteil und unterstützt im Verbund der Hösbacher Wehren. Die Alarmierung erfolgt über die ILS Bayerischer Untermain. Einsätze reichen von Kleinbränden bis zu patientenschonenden Rettungen über Hubrettungsgerät.

Verein, Tradition & Veranstaltungen
Der Verein „Freiwillige Feuerwehr Wenighösbach e. V.“ wurde 1986 gegründet und stärkt die Wehr ideell wie finanziell. Zum Dorfleben gehören beliebte Formate wie Lakefleisch-Aktionen und die Pizzaparty – feste Termine im Jahreslauf. Zudem werden langjährige Patenschaften mit der FF Kelsterbach (Hessen) und der FF Feldkahl gepflegt.

Kurzfazit
Die FF Wenighösbach ist eine kleine, verlässliche Einheit mit moderner Unterkunft seit 2018, aktivem Nachwuchs und einem Fuhrpark, der gerade in die nächste Generation übergeht (LF 10). Gleichzeitig hält der Verein mit Events wie Lakefleisch die Dorfgemeinschaft zusammen.

www.feuerwehr-wenighoesbach.de

Historischer Text: Ferdi Sauer
Anmerkung: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 21.05.1889

Beobachter am Main vom 21.5.1889 

Wenighösbach, 20. Mai. Wanderversammlung. Auf vorausgegangene Einladung hatten sich gestern zu einer Wanderversammlung für das laufende Jahr die Mitglieder des Bienenvereins Goldbach-Hösbach wie auch sonstige Freunde der Bienen in dem Bergmann´schen Gasthause dahier eingefunden. Vom Vorstande des Vereins wurde die Versammlung mit imkerfreundlichem Gruße aufs herzlichste willkommen geheißen; hieran schloß sich ein Rückblick auf das vergangene Jahr. Dasselbe war leider von wehebringenden Folgen für die  Lieblinge des Bienenzüchters, da in den wenigen sonnigen Tagen des Vorjahres die mit vielem Volke angefüllten Bienenstöcke nur spärliche Winternahrung erringen konnten, so daß sie theils den Winter über wegen Mangel an Nahrung verhungerten, theils auch bei der großen Kälte im Monat März und April erfroren. So stehen nun die Bienenstände der Vereinsmitglieder dezimirt da und beklagen jetzt die Imker leider, daß sie den Mahnrufen des Vereinsorgans, der „Biene“, und der früheren Versammlungen, nahrungsbedürftige Völker selbst in den Trachtmonaten künstlicher Fütterung zu unterstellen, wenn solche ihren Bedarf nicht aus der Natur gewinnen können, nicht Folge geleistet haben. Sodann gab der Vorstand des Vereins den Mitgliedern über die Volksarmuth der überwinterten Völker genügende Aufklärung. Nachdem einige Mitglieder über die Art und Weise der Behandlung der im Winter eingegangenen Kästen und Körbe zur Wiederverwendung debattirt hatten, wurde sodann von einem Mitgliede der Vortrag „die Bienenzucht ist die Poesie der Landwirthschaft und der Bienenzüchter ein Wohlthäter der Menschheit“ vom Stapel gelassen. Anschließend wurden die Landwirthe ermuntert, für die Spätsommertracht der Bienen durch Pflanzung von Heide und Sommersprung Sorge tragen, wie auch die Felder mit dem rohten Klee, der sehr honigreich und jetzt momentan die ergiebigste Nahrungsquelle des Bienchens ist, etwas schonen zu wollen. Da die nächste Vereinsversammlung auch mit einer Verloosung von nützlichen und praktischen Bienengeräthschaften bedacht werden soll, so wurde über die  Verloosungsgegenstände Vorbesprechung gehalten. Von einem Vereinsmitgliede wurde sodann der Vorschlag gemacht, einige öde Flächen der Gemeinde dahier mit Akazien oder Linden zu bepflanzen und wurde dieser Vorschlag insoweit acceptirt, daß man Anfrage zum Bezug und Kostenbetrag solcher Stämmchen halten wolle. Herr Bürgermeister und Landrath Staab sprach sodann dem Verein und dessen Vorstande Namens der Gemeinde seinen Dank aus für die heutige Versammlung, welche der Gemeinde nicht nur zur Ehre, sondern auch zum Nutzen gereiche. Da in jeder Hinsicht das Resultat der Versammlung als ein günstiges begutachtet werden kann und der Austausch mancherlei Meinungen und Vorurtheilen für die Bienenzucht von förderndem Interesse war, so wird der genußreiche Nachmittag der Versammlung stets im besten Andenken verbleiben.

Anmerkung: Das Bienenjahr 1889 in Deutschland

1 | Rekord-Mai als Türöffner
Der Mai 1889 war der wärmste seit Beginn der Messungen: Ø 16 °C – fast vier Grad über dem damaligen Langzeitmittel. Gleichzeitig schüttete es im Schnitt 82 mm Regen; im trockenen Mai 1888 waren es nur 26 mm. Mehr Wärme + Feuchtigkeit bedeuteten üppigen Blütennektar – ideale Startbedingungen für die Frühtracht.

2 | Das Krisenerbe des Vorjahres
1888 hatte die Tracht kaum Futter gebracht. Viele Völker gingen hungrig in den Winter und erfroren im eiskalten März/April 1889 – ein Punkt, der auf fast allen Vereinsversammlungen laut beklagt wurde (vgl. Bericht Wenighösbach).

3 | Wenighösbach, 20. Mai 1889 – Stimmungsbild aus erster Hand
Im Bergmann’schen Gasthaus traf sich der Bienenverein Goldbach-Hösbach:

  • Ehrliche Bestandsaufnahme – dezimierte Stände, Hunger- & Frostverluste.
  • Selbstkritik – man habe Warnungen ignoriert, Völker selbst in Trachtwochen zuzufüttern.
  • Praxis-Tipps – leere Körbe reinigen, Fütterungskonzepte prüfen.
  • Trachtförderung – Akazien & Linden anpflanzen, Heideflächen sichern, Rotklee schonen.
  • Ausblick – Verlosung moderner Geräte, um schneller auf Magazin- und Schleuderimkerei umzusteigen.

Der Nachmittag endete trotz aller Sorgen optimistisch – „die Bienenzucht ist die Poesie der Landwirtschaft“ blieb das geflügelte Wort des Tages.

4 | Know-how-Schub im Buchhandel
Mit Johann Witzgalls Illustriertes Handbuch der Bienenzucht (534 Seiten, reich bebildert) bekam jeder Imker 1889 ein Praxis-Kompendium an die Hand – von Rähmchenbau bis Honigschleuder. Das Werk beschleunigte den Abschied von der alten Korb- hin zur Magazinimkerei.

5 | Was 1889 unterm Strich blieb

Vorjahr 1888Mai 1889Wirkung
Dürre, wenig Futter, hohe WinterverlusteRekordwarm & regenreichStarke Frühtracht, bessere Erträge
Kaum moderne TechnikHandbuch + VereinsinitiativenSchub für Magazin- und Schleuderimkerei
Vereinzelte ImkerDutzende Treffen (z. B. Wenighösbach)Austausch & gemeinsame Trachtprojekte

6 | Fazit
1889 war für deutsche Imker ein Wendepunkt: Auf die Not des Vorjahres folgte ein Traum-Mai, neues Wissen und der Mut, aktiv in Trachtbäume, Fütterung und moderne Gerätschaft zu investieren. Kurz: Ein Jahr, in dem es den Bienenvölkern deutlich besser ging – und die Imkerei Kurs auf die Zukunft nahm.

Historischer Text: Ferdi Sauer
Anmerkung: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 15.03.1913

Beobachter am Main vom 15.03.1913

Wenighösbach, 14. März.

Am letzten Sonntag veranstalteten die Teilnehmerinnen am hiesigen Kochkursus zum Abschluß ihrer vierwöchigen Lerntätigkeit in der Wirtschaft Gr. Stenger ( „Zum Ochsen“) einen gemütlichen Abend mit Kaffeekränzchen, an dem nicht weniger als 85 Personen teilnahmen. Die bei dieser Gelegenheit verabreichten Proben der Kochkunst der jungen Damen fielen zur allgemeinen Zufriedenheit sehr lobenswert aus.
Die 15 Teilnehmerinnen erfreuten die Anwesenden auch noch durch die flotte Ausführung eines hübschen Theaterstückes und ernteten dafür stürmischen Beifall. Herr Kaplan Halbig hielt gegen Schluß des Abends eine kurze Ansprache, in der er der Freude der Gemeinde über das gute Gelingen des Kurses beredten Ausdruck verlieh.
Der Kursus wird auf allgemeinen Wunsch noch bis Ostern fortgesetzt.

Anmerkung:

Folgendes Rezept stammt aus dem vom Verein im Jahr 2014 herausgegebenen Kochbuch „Supp, Gemüs und Fleisch“. Die Originalrezepte wurden bereits 1884 von Georg Andreas Staab, dem damaligen Bürgermeister von Wenighösbach, mit viel Liebe zum Detail in einem Büchlein gesammelt und mit liebevoll gestalteten Kapitelüberschriften versehen.

Text: Ferdi Sauer
Edit: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 18.03.1936

Beobachter am Main vom 18.3.1936 

Wenighösbach, 18. März. Morgen (Josefi) feiert H. H. Pfarrer Seitz, Eisenbach, sein silbernes Priesterjubiläum. Dieses festliche Ereignis findet auch in unserer Gemeinde freudigsten Anteil. Pfarrer Seitz kam in der Inflationszeit als Lokalkaplan zu uns. Angesichts des Dorfes hat er damals fragen müssen, wo ist hier die Kirche? Diese Frage bewies die Armseligkeit der Stätte seiner gottesdienstlichen Wirksamkeit. Sollte dieser Zustand so bleiben?
Schon im ersten Jahre seines Hierseins äußerte er, es müsse eine Kirche gebaut werden! Ungläubiges Staunen der Ortsbewohner über diese Aeußerung war begründet in der völligen Vernichtung aller für einen Kirchenbau angesammelten Mittel durch die Inflation. Dieser Umstand war indes kein Grund, Herrn Pfarrer Seitz von seinem Vorhaben abzubringen. In den Jahren 26 und 27 sicherte er sich den Bauplatz und begann seine Geldsammlungen. In letzterer Sache hat er damals wirklich den großen Befähigungsnachweis erbracht.
Nach und nach ging er sodann an die Beschaffung von Steinen und Sand und 28 wurde wirklich mit dem Bau begonnen. Wenn auch Pfarrer Seitz durch sein unentwegtes Festhalten an seinem Werk, trotz der Hindernisse, die sich bei allen großen Unternehmungen nie vermeiden lassen, fast die ganze Gemeinde hinter sich hatte und diese bei Herrichtung des Baugeländes, der Beschaffung und Heranführung des Baumaterials unerhörtes um Gotteslohn leistete, waren die Geldsorgen riesengroß. Kein Wunder, daß Pfarrer Seitz bei Vollendung des Rohbaues schwer krank wurde. Die Sorge um sein Werk ließ ihn zu früh wieder seine Arbeit aufnehmen. Ein Rückschlag ließ für ihn und den Kirchenbau das Schlimmste befürchten. Doch es war ihm beschieden, das Werk, das er begonnen, zu vollenden. 1930 wurde die Kirche vom Hwst. H. Bischof eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.
An seinem morgigen Jubelfeste gedenkt seiner unsere dankbare Gemeinde, der er in der neuen Kirche ein weithin sichtbares Wahrzeichen, dem religiösen Leben und Opfergeist ein unvergängliches Zeugnis, sich selbst durch die Jahrhunderte einen Ehrenplatz in unserer Ortsgeschichte geschaffen hat. Möge es ihm beschieden sein, dereinst auch sein goldenes Priesterjubiläum zu feiern!

Text: Ferdi Sauer
Edit: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 18.02.1887

Beobachter am Main vom 18.2.1887 

Aufgebot.

Todeserklärung betr.

1. Staab Philipp von Wenighösbach und dessen Ehefrau Katharina, geb. Hein aus Goldbach, sowie deren Söhne Conrad Staab, geboren 28. Juni 1844 und Michael Staab, geboren den 11. Dezember 1851, welche mitsammen Anfang der fünfziger Jahre nach Amerika auswanderten,

2. Justina Englert, geb. 20. Okt. 1848, Schuhmacherstochter von Waldaschaff, welche vor ungefähr 32 Jahren nach Amerika auswanderte und

3. Georg Hock, geb. 10. Juni 1829, Müller aus Waldaschaff, welcher vor 34 Jahren in die Fremde zog,

sämmtliche Personen seit mehr als 10 Jahren verschollen, sollen nach Antrag
zu I des Landwirths Karl Klein zu Goldbach und der Wiesenwarthseheleute Georg und Agnes Maier von Schmerlenbach,
zu II der Taglöhner Dominian, Georg, Johann und Anton Englert von Waldaschaff und
zu III des Müllers Lorenz Hock von Waldaschaff, der ledigen Eva Hock von dort und des Müllers Johann Hock von Hain für todt erklärt werden.

Es ergeht nun die Aufforderung,

1. an die Verschollenen, spätestens in dem hiemit auf

Mittwoch, den 21. Dezember 1887,

nachmittags 3 Uhr,

im diesgerichtlichen Sitzungssaale anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden.

2. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Angebotsverfahren wahrzunehmen,

3. an alle diejenigen, welche über das Leben der verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

Aschaffenburg, den 13. Februar 1887.

Kgl. Amtsgericht.

Behringen, Amtsrichter.

Anmerkung: Mitte der 1850er Jahre kam es in unserem Gebiet, wie überall in Deutschland, zu einer ersten großen Auswanderungswelle. Vorangegangen waren mehrere Missernten und dadurch bedingte Hungersnöte. Hauptursache dafür waren extreme Wetterverhältnisse mit teils zu nassen, teils extrem trockenen Sommern Anfang der 1850er Jahre. Viele Menschen suchten daher durch Auswanderung in das „gelobte Land“ Amerika, ihren widrigen Lebensumständen zu entkommen. Dort lockte die Chance auf günstigen Landerwerb oder gar die kostenlose Zuteilung von Ackerland und damit für einen Neuanfang. Offensichtlich gelang dieses Vorhaben keineswegs allen Auswanderern, sondern endete nicht selten in einer Tragödie.

Phillip Staab wohnte mit seiner Familie bis zu seiner Auswanderung, spätestens im Jahr 1854, in der Hs.-Nr. 53 heute Wickgasse 1.

Das Haus wurde „infolge Verlassenschaft“ im gleichen Jahr für 325 fl. von der Gemeinde Wenighösbach ersteigert. Das Haus diente zunächst als Armenhaus. 1922 wurde es als Schwesternwohnhaus und zur „Kinderbewahranstalt“ umgebaut, diese Funktion hatte es bis zum Bau des neuen Kindergartens 1968. 

Text: Ferdi Sauer
Edit: Stefan Sauer